07 REISEBERICHT

Polen - von Kostrzyn bis an die Ostsee.

17/6/13 - 19/6/13

Fauna und Flora im Nordwesten.

(CB) Weiter bis Kalensko - schon in Polen. Wir sind beide das 1. Mal in diesem Land. Besser vorbereitet wissen wir, dass es hier Sloty zum Zahlen braucht! Alles ist deutlich günstiger hier - siehe auch unseren Preisvergleich. Ein neues Land ist wieder spannend zum Entdecken. Die Häuser von gross bis klein von gepflegt bis…

Die Strassen etwas holprig dafür entdecken wir schon bald im Wald ungeteerte Strassen - perfekt für unser Nachtlager. Wir sehen ein Rehkitz und in der Nacht schrecken uns wühlende Wildschweine auf - nur 5m vom Lenny entfernt! Wir schlafen bei offenem Hochdach - herrlich frische Luft.

Inzwischen haben wir auch das Outdoor-Plumsklo im Griff - ein Loch schaufeln, das Geschäft verrichten, Papier verbrennen, zuschaufeln…! Zum Nachmachen, immer darauf achten, dass das Loch genügend tief ist und nicht durch Regen weggeschwemmt werden kann, ausserdem immer weit weg von Gewässern und Sumpfgebieten. ;-)

Traumhafte Mohnblumen- und Kornblumenfelder an der Strasse. Wir sehen viel Landwirtschaft. Das Fahrrad wird hier oft als Lastesel verwendet. Eingekauft wird in kleinen Supermärkten oder an Kiosken welche auch so ziemlich Alles führen. Lecker, wir gönnen uns bei Marco Polo in Szczecin eine Pizza zu zweit und zwei Pepsi und das für CHF 7,– ! Bald wird Martin vom Pizzakurier auf Lenny angesprochen, dann noch ein Papa mit drei Söhnen, sie machen Fotos und wollen viel über unser Reisegefährt wissen… Nachtlager bei Stephica mitten im Wald ca. 35km nördlich von Szczecin. Aber schon bald müssen wir uns mit Lenny um 50m verschieben . Nach 2h grellem Gepiepse sehen wir am nächsten Baum ein Buntspechtloch mit einem Jungen das nach Nahrung schreit . Später können wir beobachten wie es gefüttert wird. Am Abend haben wir wieder Besuch von Wildschweinen und viele Mücken.

Es ist mittlerweilen Mittwoch der 19. Juni. Martin steht schon um 5.30 Uhr auf und beobachtet die Buntspechtfamilie und wird auch noch von einem Reh überrascht… während ich noch in meinen Träumen bin! Weiterfahrt. Gemäss Martins GPS gibt es hier eine Abkürzung - auf meiner Karte sehen ich nichts davon. Jawohl, über 30 Minunten Single-Line-Strasse, teilweise mit Sand und viel Geholper auf zusammengelegten gelöcherten Betonplatten. Ich bin froh über meinen BH - eigentlich wäre es Sport-BH Gelände…! Martin gefällts!

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22 REISEBERICHT

Polen - Nordosten, Krakau, Auschwitz & Zakopane.

8/10/13 - 12/10/13

Wildwest auf den Strassen!

(CB) Schon nach wenigen Kilometern fällt uns der rege Güterverkehr auf. Die Landstrassen werden von schweren LKWs meist mit Anhänger dominiert. Ich zähle in 12 Minuten Fahrzeit über 85 Autos und 43 LKWs die uns kreuzen. Als die ¨Kings of the Road¨ uns und sich gegenseitig überholen und weder die Sicherheitslinien noch die Geschwindigkeitsbeschränkungen respektieren, ist es uns nicht mehr wohl. Wildwest auf der Strasse – gefühlte 40 schwerwiegende Verkehrsübertretungen je Stunde, alle hätten bei uns in der Schweiz den Entzug des Führerscheins zur Folge… Auch die vielen Kreuze an den Strassenrändern und das offensichtlich florierende Geschäft mit Autoersatzteilen verstärken unser Gefühl der Anspannung. Daher entscheiden wir uns den Weg Richtung Südpolen auf Nebenstrassen fortzuführen, was die Situation leider nur wenig entschärft – das einzige Ziel auf der Fahrt durch Polen lautet also unfallfrei ankommen! Dass wir bezüglich des Verhaltens der Automobilisten noch keine Wahrnehmungsstörungen haben, bestätigt am Abend der Blick in die europäische Unfallstatistik – Polen führt die Negativranglisten, wie auch immer man sie auslegt, zusammen mit Griechenland an. Auch weltweit gibt es kaum Länder, wo mehr Unfälle mit Todesfolge verursacht werden…

Wir beobachten riesige Felder, die landwirtschaftlich mit grossen Maschinen bearbeitet werden. Erstaunt sehe ich jedoch auch immer wieder Menschen jeden Alters in gebückter Haltung verschiedene Feldarbeiten ausführen.

Krakau – das wollen wir uns nicht entgehen lassen! 1978 wurde die Altstadt der ehemaligen Hauptstadt und der Wawel zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Die Altstadt ist für ihre unzähligen historischen Kirchen auf kleinem Raum berühmt. Der Hauptmarkt vom 13. Jhd. galt als einer der grössten Märkte Europas. Nicht nur das Königsschloss auf Wawel hat uns beeindruckt, auch die umliegenden Häuser gebaut aus verschiedenen Epochen sind schöne Meisterwerke – Gotik, Renaissance und Barock. Besonders angetan war ich vom ehemaligen Judenviertel Kazimierz, welches bei Tag und Nacht sehr belebt ist - viele schöne Cafés, Restaurants und Bars. Wirklich eine schöne Stadt, die ich wärmstens empfehlen kann – auch für einen mehrtägigen Städtetrip.

Uns zieht es dann doch wieder aufs Land. Auf dem Weg nach Zakopane, angeblich das St. Moritz von Polen, planen wir einen Abstecher nach Auschwitz. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Ort des Grauens wirklich betreten möchte. Als ich dann vor den Toren stand hat es mich wie reingezogen, schon nach wenigen Schritten machte sich ein bedrückendes Gefühl in die Magengegend breit, dass noch während Stunden anhielt. Trotzdem toll, dass man diese Gedenkstätte erhält und für Alle kostenlos zugänglich macht – so bleibt dieses unrühmliche Stück Geschichte in ewiger Erinnerung und wiederholt sich hoffentlich nie mehr!

Als wir nun weiter in Richtung Süden die Bergkette des Tatra Gebirges vor uns erblicken, sind wir richtig entzückt, denn seit Norwegen haben wir keine richtigen Berge mehr gesehen. Was sich Martin natürlich schon länger bewusst war, spüre ich nun auch intensiv – wie uns die Berge doch gefehlt haben. Die herrliche, frische Bergluft atmen wir genüsslich ein und fühlen uns sofort quicklebendig! Es ist Sonntag als wir in Zakopane ankommen, ein herrlicher Herbsttag und die Bäume zeigen sich in den schönsten Farben. Die Terrassen und Cafés sind belebt wie im Sommerurlaub! Wir sind aber eher auf der Suche nach einer ruhigen Wanderung in den Bergen. So fahren wir weiter und stehen schon bald vor der Grenze zur Slowakei. Wir leeren unsere Hosentaschen und zählen noch die Polnischen Zlotys, die wir im nahen Supermarkt und an der Tankstelle verprassen, dann ab über die Grenze Richtung Wandergebiet…

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