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TOP. Elefantenschildkröten - Meeresechsen an der Tortuga Bay - Blaufusstölpel auf Isabela – Schnorcheln bei Los Tuneles – am Strand von La Loberia mit Seelöwenjungen baden – Hammerhaie am Leon Dormido.

61 REISEBERICHT

Ecuador 1/3 - Galapagos, das Tierparadies gibt’s auch für US$ 1’000.–.

25/11/15 - 10/12/15

Fotos auf flickr

(CB) Galapagos liegt 1’000 km vom Festland Ecuadors entfernt im Pazifischen Ozean und besteht aus 13 grossen und 6 kleinen Vulkaninseln sowie 107 Felsen- oder Mini-Inseln. Nur fünf der Inseln sind bewohnt, Santa Cruz, Santa Cristóbal, Isabela, Floreana und Baltra, wobei letztere keine Bewohner hat, sondern ein Militärstützpunkt der Küstenwache ist. Obwohl Galapagos in Äquatornähe liegt, ist das Meer durch den Humboldtstrom, mit 20 Grad eher kühl. Der gesamte Archipel steht unter UNESCO Weltnaturerbe.Unsere Reise Viele der Pflanzen und Tiere auf Galapagos sind endemisch, das heisst sie sind sonst nirgendwo auf der Erde zu finden. So wie die schwimmenden Meerechsen, Kormorane die tauchen aber nicht fliegen können oder die Elefantenschildkröten, die lange vor dem Aussterben bedroht waren.

Die beliebteste Art Galapagos zu besuchen ist per Kreuzfahrt über mehrere Tage zu verschiedenen Inseln mit Landgang. Für uns ist diese Variante einfach zu teuer und zudem bezweifle ich, dass ich mehrere Tage auf schaukelndem See gut ertragen würde! Wir erkunden drei der bewohnten Inseln auf eigene Faust. Nur gerade zwei Wochen vorher buchen wir im Internet zwei Gabelflüge von Quito über Guayaquil nach Baltra, Santa Cruz und zurück von San Cristóbal über Guayaquil – Quito. Auf den Inseln Santa Cruz, Isabela und San Cristóbal reservieren wir jeweils ein Hostelzimmer oder ein Bed & Breakfast. That's it – jetzt kann es losgehen! Die Schiffsfahrten um von einer Insel zur anderen zu gelangen buchen wir vor Ort. Es gibt jeweils zwei Fahrzeiten pro Tag frühmorgens oder nachmittags und die Fahrt dauert zwei bis drei Stunden je nach Seegang. Eine Kostenübersicht gibt’s am Schluss des Berichts.

Isla Santa Cruz

Ein 2,5 Km langer Fussweg führt Meeresechsevorbei an einem Kakteenwald zur Tortuga Bay. Eine Bucht mit einem langen feinen weissen Sandstrand mit Mangroven. Am Strand liegen unzählige der Meeresechsen um sich an der Sonne aufzuwärmen, andere schwimmen im Meer oder werden mit den Wellen an den Strand gespült. Am anderen Ende ist eine flache Meereslagune, Playa Mansa, das ruhige Gewässer ist ideal zum Schnorcheln. Manchmal sind da Meeresschildkröten und auch Haie zu sehen. Bei uns war die Sicht jedoch zu trüb.

Charles-Darwin-Station

Aufzuchtstation für Elefantenschildkröten, bei unserem Besuch war die Station im Umbau.

Finca El Chato

Mit dem Taxi fahren wir ins Hochland zur Finca El Chato. Hier leben dieGalapagos Riesen-Schildkröte beim... Elefantenschildkröten in halbfreier Umgebung, wir beobachten sie beim Fressen, Baden und sogar beim Kopulieren. Auf demselben privaten Grundstück ist auch ein Lavatunnel. Der vordere Bereich des erkalteten Magmaflusses ist bis zu 10 Meter hoch, der hintere Bereich nur noch 80 cm hoch.

Las Grietas

Per Wassertaxi fahren wir auf die gegenüberliegende Ufersiedlung mit dem luxuriösen Finch Bay Hotel. Von da führt ein einfacher, beschilderter Weg vorbei am flachen Sandstrand, der gut geeignet zum Baden und Schnorcheln ist, weiter durch einen Trockenwald und an kleinen Lagunen vorbei. Las Grietas, der Lavariss, liegt etwas erhöht und bietet eine schöne Aussicht auf das türkisblaue Meer. Der Naturwasserpool ist etwa 50 m lang und 6 Meter tief, das Wasser ist erfrischenden kühl und klar.

Puerto Ayora

Ist mit über 15'000 Einwohner sehr gross und belebt. Es hat viele Restaurants - das Angebot ist vielseitig. Am besten gefällt uns die Kiosk-Strasse mit den vielen kleinen lokalen Comedors. Abends ist sie autofrei, Tische und Stühle stehen auf der Strasse und jeden Abend ist bis spät nachts Betrieb. Frischen Fisch und Langusten werden schön präsentiert und lecker und günstig zubereitet.  

Isabela

BlaufusstölpelIst Flächenmässig die grösste aller Inseln, hat dafür nur eine Strasse die zum Vulkan Sierra Negra führt, der Rest der Insel ist nicht erschlossen. Am kilometerlangen weissen Sandstrand treffen wir frühmorgens auf tausende Blaufusstölpel. Es ist faszinierend ihnen beim Fischen zuzusehen. Wie kleine Kampfjets schiessen sie aus der Luft ins Wasser. Dabei wird der Fischschwarm auch vom Wasser her bedroht, da tauchen Seelöwen, Pinguine und Rochen nach Ihnen.

Auf dem Fussweg zur «El Muro del las Lágrimas», Klagemauer, begegnen wir freilebenden Elefantenschildkröten.

Die Aufzuchtstation Centro Crianza de Tortugas Gigantes, führt über einen schönen Holzsteg wo sich am Tage die Meeresechsen sonnen, und in den Lagunen hat es Flamingos.

Der Schnorchelausflug zu Los Túneles ist ein Muss. Wir sehen mehrere Weissspitzenhaie, Pinguine, Seepferdchen, Wasserschildkröten und Gold-Rochen. Während dem kurzen Landgang auf den Lavasteinen sind wir einem Blaufusstölpel mit seinem Jungen ganz nahe gekommen. Puerto Villamil ist ein verschlafenes 3000-Seelen-Dorf. Es hat eine kleine Restaurant-Meile mit günstigen Mittags- und Abendmenüs zwischen 5 und 7 Dollar. Weniger schön sind die vielen im Rohbau stehenden Gebäude und die viel zu vielen Autos und Motorräder.

San Cristóbal

Ist die Insel der Seelöwen. Rund um den Hafen liegen sie zu hunderten am Strand und abends schlafen sie kreuz und quer auf dem Gehsteig, und die ganz vorwitzigen liegen auf den Sitzbänken. Kommt ihnen ein Mensch unerwartet zu nahe, brüllen sie laut auf.

Die verschiedenen Strände sind gut zu Fuss erreichbar. Am Strand La Loberia, schnorcheln wir mit Seelöwenjungen die mit uns im Wasser spielen wollen!junger Seelöwe

Das Centro de Intepretation informiert ausführlich über die Entstehung der Vulkaninseln und ihre ersten Bewohner.

Per Taxi fahren wir an die Westseite der Insel. Dabei stoppen wir bei einem Baumhaus im mächtigen Ceibo Baum, beim Kratersee El Junco (Trinkwasserreservoir), bei der Schildkrötenaufzucht und zu guter Letzt schnorcheln wir an der weissen Bucht von Puerto Chino.

Der Schnorchelausflug zum «Leon Dormido», auch Kicker Rock genannt, lässt uns alle vier Haiarten auf Galapagos sehen, Weissspitzen-Riffhai, Schwarzspitzen-Riffhai, Galapagoshai, und Hammerhaie - die waren der absolute Hammer!!

Fazit über alle drei Inseln und 15 Tage Galapagos:

Die Tierwelt ist nach wie vor das grosse Highlight und absolut einzigartig. Noch nie zuvor, bin ich so nah an wildlebende Tiere gekommen, als hätten sie fast keine Angst vor uns Menschen.

Nachdenklich stimmt mich die nach wie vor steigenden Bevölkerungs- und Besucherzahlen. Weil sie hier das ganze Jahr über gutes Geld verdienen können, zieht es nach wie vor viele illegale Ecuadorianer vom Festland auf die Inseln. Auf allen drei besuchten Inseln, hat es zu viele Taxis, Autos und Motorräder. Wieso die Stromerzeugung zu einem grossen Teil noch immer über Dieselgeneratoren geschieht, kann ich nicht verstehen. Einzig San Cristóbal hat eine Windkraftanlage die jedoch nur einen kleinen Teil der gesamten Energie liefert und wohl auch nur unter Druck der UNESCO und durch Sponsoring aus Europa entstanden ist. Im 2016 wird der Parkeintrittspreis von 100 $ auf 160 $ pro Person erhöht, um die steigenden Besucherzahlen zu minimieren. Ob das der richtige Weg ist, bezweifle ich. Wir sind beide leider den Eindruck nicht losgeworden, dass auch hier, wie so an vielen schönen Orten der Welt, vor allem das Geld regiert!

Kosten “Drei Inseln“ in US$ - mittleres Budget.

Flüge Quito-Guayaquil-Baltra und San Cristobal-Guayaquil-Quito

Eintrittspreis NP und Gebühren generell

Übernachtungen Hotel, B&B & Hostels

Essen Restaurants

Lebensmittel

Schiffstransfers Santa Cruz-Isabela-Santa Cruz-San Cristobal

Schnorcheltour Los Tuneles, Isabela

Schnorcheltour Leon Dormido, San Cristobal

Total 2 Personen / 15 Tage

Total 1 Person / 7 Tage

2 P / 15 Tage  

494.–

240.–

955.–

485.–

135.–

165.–

180.–

200.–

2’954.–

1 P / 7 Tage  

247.–

120.–

267.–

113.–

32.–

83.–

90.–

100.–

     

1’052.–

TOP. Tiermarkt in Otavalo - die grössten Mangroven der Welt im Cayapes- Laguna Mojanda – Route Oyacachi-Papallacta – Sonnenaufgang am Vulkan Cotopaxi – Route Toacazo-Sigchos – um den Quilotoa-See wandern – Sylvester auf 4’850 m am Chimborazo – Neujahrswanderung Whymper-Türme 5’310 m.

62 REISEBERICHT

Ecuador 2/3 - vom Käsegate und Panamahüten aus Ecuador.

18–25/11/15 & 11/12/15–11/01/16

Fotos auf flickr

(CB) Seit mehr als einer Woche stehen wir auf der Finca Sommerwind in Ibarra an der Laguna Yahuarcocha. Nein, mit Lenny ist alles in Ordnung – es gefällt uns bei Patrizia und Hans einfach zu gut um weiterzuziehen. Auch ist es ein Treffpunkt der Reisenden die von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord unterwegs sind. Abends sind die Temperaturen angenehm kühl, wir sind auf 2300 m, so dass wir alle gerne rund um ein wärmendes Feuer sitzen – es werden viele Reiseerlebnisse zum Besten gegeben und Tipps und Tricks ausgetauscht. Ja und dann ist da noch das Café, das sonntags geöffnet ist, eine leckere Spinat-Lasagne und ein oder zwei Stück selbstgebackenen Kuchen, unmöglich zu widerstehen!  So fliegen die Tage vorüber und es geht uns dabei bestens.

An einem Abend erzählt uns Hans, dass er in ein paar Tagen mit 6 Mädels aus Deutschland, die hier während einem halben Jahr als Volontär in Familien arbeiten, eine Zweitagestour zu den höchsten Mangroven der Welt an der Küste nahe der Kolumbianischen Grenze unternimmt und er hat noch Plätze frei… Spontan schliessen wir uns, zusammen mit Klaus-Peter, seit Tagen unser Platznachbar und auch er verspürt keine Lust zum Weiterziehen, der Reisegruppe an. Mit Reisepass, Sonnenhut, Badehose, Sonnenschutz und Mückenspray Geschwister an der Pazifikküstegeht es per luftiger Fahrt im Auto nach Borbón. Touristen sind hier weit und breit keine zu sehen und an der »Costa» ist die Hautfarbe überwiegend schwarz. Damit das Boot mit Führer wirklich morgen bereitsteht und auch aufgetankt ist, leistet Hans heute schon mal eine Anzahlung und bespricht sich mit unserer lokalen «Reiseführerin» Jessica. Im nahen Las Peñas direkt am Strand ist unser einfaches Hotel für zwei Nächte. Zum Abendessen gibt es eine grosse Marisco-Platte, also viel frischen Fisch und Meeresfrüchte, dazu kühles Bier, mmmhh wie lecker.

Am nächsten Tag regnet es in Strömen, dabei hat es seit Wochen nicht mehr so heftig gegossen, sagen die Einheimischen! Nach Stunden des Wartens, wir diskutieren bereits über Alternativprogramme, lichtet sich der Himmel - jetzt aber nichts wie los ins Boot!

Unser erster Stopp ist die Insel Tolita – pampa de oro. Der lokale Archäologe erzählt uns, dass hier noch immer Tonscherben, die bis zu 3000 Jahre alt sind, im Sand liegen. Kaum gesagt, gräbt er ein wenig und findet innert kürzester Zeit drei Scherben, eine davon sogar mit einer Maske verziert. Im beeindruckendem Museum, ein einfaches Haus aus Holzbretter, liegen die schönsten dieser zusammengetragenen Artefakte. Leider fehlt das Geld, um aus diesen interessanten Funden mehr zu machen. Zwar wurde vor einigen Jahren die Hauptstrasse des 300 Seelen-Dorfes geteert und Boote für Touristen wurden angeschafft, doch inzwischen ist vieles davon schon wieder am Zerfallen. Gut angedacht aber nicht zu Ende geführt. Wir fahren weiter zu den Mangroven, die Seitenarme des Flusses werden schmaler und die Wurzeln der Mangroven werden immer dichter, bis wir schlussendlich nur noch mit dem Paddel weiterfahren können. In dieser Stille sind die Vögel und andere nicht definierbare Geräusche der Natur zu hören. Auf dem Rückweg trinken wir eine Pipa, Kokosnuss frisch von der Palme, bevor wir die familiäre Köhlerei unseres Bootsführers und die Cocada-Produktion besichtigen. Kokosraspel, Zuckerrohrsaft und Erdnüsse werden zu einer festen Masse gekocht und wird später für Füllungen von Pralinen verwendet. Schmeckt wie Lebkuchen. Auf meinen Wunsch hin, kriegen wir noch eine kleine Hörprobe auf einer Marimba, des traditionellen Holzxylophons.
Für den kommenden Tag steht KakaoKakaobaum auf dem Programm. Lecker riecht es hier, wo die Bohnen in 50-Kilo Säcken von den Bauern angeliefert werden. Anschliessend werden sie ein bis zwei Tage an der Sonne getrocknet, geröstet und dann zur Weiterverarbeitung meist nach Europa gebracht. Die Ecuadorianische Qualität gilt als besonders hochwertig und ist daher für die umliegenden Bauern lukrativer als Bananen oder Zuckerrohrplantagen. Zudem sind diese längst in Händen ausländischer Grosskonzerne und Investoren.

Wieder zurück auf Finca Sommerwind geniessen wir weiterhin das angenehme Klima und die Gesellschaft. Wir weilen nochmals ein paar Tage hier – ja langsam haben wir den Reiserhythmus raus.
Früh am Morgen fahren wir per Bus zum Samstagmarkt im nahen Otavalo. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Indianer, Frau und Mann tragen ihre schwarzen Haare zu einem Zopf geflochten, meist unter einem Hut. Am Viehmarkt, sind die Tiere in verschiedene Kategorien unterteilt – Vieh, Kleintier usw. Die Hühner werden vor dem Preisverhandeln prüfend abgetastet, während die Hähne wie Haustiere unter den Armen eingeklemmt und sanft gestreichelt zum Kauf angeboten werden. Die Meerschweinchen, die hier in Ecuador als Cuye vom Grill eine Spezialität sind, ziehen sie aus grossen Papiersäcken und sie werden nach Grösse begutachtet. Junge Hunde werden von ihrem Verkäufer auf den Armen umhergetragen und Schweine, Kühe und Kälber stehen im Matsch an einer Schnur festgebunden zum Kauf bereit. Dabei geht alles ruhig und geordnet zu und her und macht Spass zu beobachten. Der Kunst- und Handwerksmarkt andererseits bietet viele Kleider, Decken, Taschen usw. an und wir haben den eher touristisch wahrgenommen – einen Besuch ist er aber trotzdem wert.

Kurz vor Weihnachten, am 21., zieht es uns endlich weiter, zu den zwei Lagunen Cuicoche und Mojanda, wo wir je eine Nacht verbringen. Am Seeufer der Mojanda versammelt sich eine Gruppe von Indigenas, sie halten ein Gebetssingen für die Berge, Tiere, Pflanzen, Sonne und Erde ab Nach einer kalten Nacht, will am Morgen zur Weiterfahrt der Motor nicht anspringen. Martin tippt auf die leere Starterbatterie, welche in die Jahre gekommen ist und er hängt kurzerhand die 2. Boardbatterie an – jupi, der Motor springt an. In Otavalo kriegt Lenny also sein Weihnachtsgeschenk, eine neue Batterie der Marke «Ecuador»!

Ganz in der Nähe ist der Parque Cóndor eine Rettungs- und Aufzuchtstation für Raubvögel, Uhus und Kondore. Der Andenkondor, Nationalvogel und Wappenträger auf der Flagge, zählt in Ecuador nur noch etwa 40 Exemplare und droht auszusterben. Er ist der grösste flugfähige Vogel und wiegt ausgewachsen 12 Kg. Seine Flügelspannweite misst bis 3 m und er kann bis in Höhen von 7000 m aufsteigen. Die Bauern und Siedler in den Anden sehen ihn als Feind ihrer Nutztiere, weil sie glauben die Tiere würden Schafe oder Rinder anfallen. Zu seinem Schutze gehört daher die Aufklärung – doch auch die Zersiedlung von Naturräumen, die Abholzung der Wälder, die chemische Düngung der Landwirtschaft, das Abbrennen von Grasflächen gefährden zudem seinen Lebensraum.

Ein Tag vor Heiligabend stehen wir auf dem Campingplatz von Valentin beim «Midad del Mundo», dem Äquatorlinien-Denkmal. Am 24. Dezember lädt uns Gloria, die Schwester von Valentin, spontan zum Mittagessen bei ihr zu Hause ein. Angefangen hat ja die Geschichte als wir am Morgen mit unserem mechanischen Hightech-Gerät beim Mahlen von Kaffeebohnen waren. Valentin und seine gesamte Verwandtschaft wollten unsere Kaffeemühle aus Kolumbien und die italienische Mokka sehen – sie waren so beeindruckt und begeistert und wollten sie auch ausprobieren… Stunden später, kochen wir gemeinsam in Glorias Küche Kartoffeln mit Salsa – Kürbiskerne geröstet, mit Milch püriert und zusammen mit Zwiebeln aufgekocht. Dann auch Reis und «Mais tostado» – dafür werden getrocknete Maiskörner in Öl erhitzt, zusammen mit Zwiebeln und Speck gebraten und später kalt gegessen. Alles schmeckt sehr lecker, so auch der selbst zubereitete «Jugo de Texo». Eine Frucht in länglicher Form, mit Kernen und einem Geschmack der Passionsfrucht sehr ähnlich. Heiligabend verbringen wir dann alleine, bei Käsebrot und Wein – gemütlich im Lenny. Die Nacht, mit schweizerischen 6° C, ist sternenklar bei Vollmond – in unserem «Casa Rodante» messen wir behagliche 22° – die Heizung läuft!

Am Morgen werden wir noch vor 7 Uhr von einem lauten Baggergeräusch geweckt – was läuft denn da? Es ist Weihnachten, wir sind in einem «angeblich» hoch katholisch gläubigen Land, und es wird gearbeitet und das mit lauten Baumaschinen! Obwohl wir nun schon lange in Lateinamerika unterwegs sind, können wir das nur schwer nachvollziehen und wollen es auch nicht verstehen… Wir verabschieden uns von unseren liebgewonnenen «Vecinos», unseren Nachbarn, die 0°-Linie ruft.vereint auf der Äquatorlinie

Der Äquator steht für viele Phänomene, Mythen und auch einige Gerüchte. Das stimmt sicher: nur am Äquator können alle Sterne des Himmelsgewölbes gesehen werden, am Frühlings- und Herbstanfang steht um 12 Uhr mittags die Sonne genau vertikal über einem, so dass man genau auf dem eigenen Schatten steht. Zudem haben wir vom Winter der Nordhalbkugel nun zum Sommer der Südhalbkugel gewechselt.

Heute fahren wir eine der schönsten Overlander-Reiserouten in Ecuador – von Cayambe nach Oyacachi und dann weiter nach Papallacta. Übrigens eine Empfehlung von unseren Reisefreunden Eli & Gorm, das sind die mit dem «Blue Heartbreaker» – danke an Euch Beide! Eine holprige Naturstrasse führt uns immer höher in die Berglandschaft, vorbei an vielen kleinen Bergdörfer, wo uns die Kinder nach Caramelitos, also Bonbons, fragen. Leider haben wir diesen Brauch nicht gekannt, sonst hätten auch wir an Weihnachten die Kinder mit Süssigkeiten beschenkt. Landwirtschaft soweit unser Augen sehen – Kartoffeln, Lauch und Kohl – kaum ein Flecklein Erde, welches nicht bewirtschaftet ist, Wald ist hier und leider auch in ganz Ecuador wenig zu sehen – trotzdem gefällt uns dieses karge Hochland. Die Temperaturen sind ziemlich kühl, Kinder und Erwachsene tragen Wollmützen, die Motorradfahrer warme Wollponchos.
Die Thermen von Oyacachi sind heute von den Ecuadorianern leider gut besucht, es ist ja auch der 26. Dezember, dass wir keine Lust auf ein gemeinschaftliches Bad verspüren. Um Morgen jedoch weiter nach Papallacta fahren zu können, brauchen wir eine Genehmigung des Präsidenten der Kommune Oyacachi, also des Gemeindepräsidenten. Die Strasse führt durch den Nationalpark Cayambe Coca und in diesem befindet sich die gesamte Wasserversorgung der Region Quito und der Hauptstadt. Wir fragen einfach eine ältere Frau wo wir den Präsidenten finden können. Im Gemeindesaal bei der Kirche, sagt sie uns und so ist es auch, wir sind erstaunt… Absolut unkompliziert schreibt uns Mauricio von Hand eine Genehmigung in ein Buch, ein Blatt Papier und einen Stempel hat er nicht bei sich – doch es klappt auch so…

Ausnahmsweise ist das schöne Wetter nicht auf unserer Seite. Dichter Nebel zieht auf, es nieselt leicht, keine gute Sicht und demzufolge auch keine Fotos mit Lenny in der schönen Landschaft. Jänu, wir hatten ja ansonsten auf unserer viaje.ch fast immer Wetterglück!

Doch auch der Cotopaxi, der seit Anfang August wegen vulkanischer Aktivität gesperrt war, zeigt sich bei der Südeinfahrt in dichtem Grau. Es lässt sich nur erahnen wo der Gipfel zu sehen wäre. Später am Nachmittag öffnet sich das Wolkenband und wir sehen den atemberaubend schönen schneebedeckten Cotopaxi! Er ist mit 5’897m einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Ein Glück auch, dass wir die Erlaubnis kriegen am Nordeingang über Nacht zu stehen. Denn der ganze Park bleibt aus Sicherheitsgründen noch immer über Nacht für Besucher geschlossen. Im warmen Abendlicht blicken wir vom Wohnzimmerfenster Lenny direkt an den Cotopaxi, im Licht des Mondes bei sternenklarer Nacht, und Morgens bei Sonnenaufgang – einfach kitschig.

Ob wir beim höchsten Berg der Welt, dem Chimborazo, genauso viel Glück haben? Höchster Berg der Welt, der liegt doch am anderen Ende der Welt oder? Ja natürlich und doch, vom Erdmittelpunkt aus gemessen ist der Chimborazo 6'384 km hoch und das ist zwei Kilometer mehr als der Mount Everest, der aber natürlich die höchste Erhebung über Meeresniveau bleibt! Als Höhentraining fahren wir aber vorerst zum tiefblau-türkisgrünen Quilotoa Kratersee. Wir wählen zur Anfahrt die Strecke von Toacazo nach Sigchos, wir sind lieber für Loops als für Hin-und-zurück-Routen – so entsteht daraus unser Reisetipp für alle die auf unseren Spuren unterwegs sind – landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. In ca. 5 Stunden umwandern wir die fast kreisrunde Vulkanlagune, immer in einer Höhe von 3’700 bis 4’000 müM – ihr widmen wir auch das Titelbild dieses Berichts.

Am Chimborazo werden alle unsere bisherigen Höhenrekorde geschlagen. bei den Whymper-Türmen auf 5'310 mLenny fährt ohne technische Probleme auf 4’852 müM zum Refugio Carel, wir übernachten und feiern Silvester in derselben Höhe und unternehmen eine Neujahrswanderung zu den Whymper-Türmen auf 5’310 müM. Eine kleine Korrektur, Martin der Alpinist, war natürlich in seinem Leben schon höher…! Drei ganze Tage bleiben wir am Fusse des Vulkans und sehen dabei jeden Tag bis zu seinem Gipfel. Was für ein Jahresauftakt!

Salinas ist ein Bergdorf, wo «Schweizer» Käse hergestellt wird. 1978 hat der Schweizer Käsetechniker Sepp Dubach im Rahmen eines UN-Projektes der lokalen Bevölkerung beigebracht Tilsiter, Gruyère, Emmentaler und heimische Käsesorten wie den Dambo zu produzieren. Die frische Milch wird jeden Morgen von den Campesinos zu Pferd, Lama oder Esel angeliefert. Wir kaufen ein, was denn im Kühlschrank auch Platz hat und noch etwas mehr! Ok, der Geschmack ist nicht ganz authentisch Suizo, für uns trotzdem ein Schmaus und besser als der meiste Latinochäs. Soviel zum Käse, wir rufen nun offiziell das Käsegate aus und beteiligen uns aktiv an der Käsediskussion unter Reisenden – gilt natürlich Veronika & Michael und Bruno & Renate!

(MS) Nach einigen Wochen in den Bergen geht’s nun wieder ins Tiefland und an die Küste. Auf der Fahrt dahin, lassen uns ein paar Autofahrer grundsätzlich am Anstand und am Respekt der Ecuadorianer zweifeln…, aber der Reihe nach: in Guaranda fahren wir, natürlich Martin am Steuer, ganz normal durch die Stadt und über eine Kreuzung, wo von links Autos ziemlich schnell auf uns zukommen. Martin verweigert ihnen aber aktiv die Vorfahrt und verharrt auf seinen Vortritt. Es wird gehupt, was hier in Ecuador noch nichts Aussergewöhnliches ist. Nun zeigt man uns auch noch den Finger, überholt und beschimpft uns – was für Martin zu viel des Schlechten ist, er gibt in gleicher Manier zurück. An der nächsten Ampel steigen die Aggressoren aus Ihren Autos, beleidigen uns weiter und nehmen einen Polizisten zur Hilfe. Wir seien über ein Rotlicht und zu schnell gefahren und hätten zudem die Vortrittsregeln missachtet. Das glaubt ihnen natürlich der Polizist und will uns sofort eine saftige Multa, eine Busse geben. Martin versucht dem Polizisten klar zu machen, dass die Typen wohl aus irgendeinem unerfindlichen Grund etwas gegen uns hätten und fragt ihn ob er wisse wie alt unser Auto sei und wie schnell man damit fahren kann – das sei alles ja gar nicht möglich. Wir seien Schweizer Reisende und fahren immer anständig, langsam und rücksichtsvoll, wer’s glaubt, und wir seien unmöglich über ein Rotlicht gefahren… Mangels eindeutiger Beweise und in Anbetracht unseres doch eher Sympathie provozierenden langsamen Reisemobils lässt er uns mit dem Hinweis «vorsichtig fahren», doch noch ohne Konsequenzen «laufen» bzw fahren. Wir fahren aber rechtsumkehrt und zurück, wir wollen nun genau wissen was an besagter Kreuzung geschehen ist und staunen nicht schlecht als wir da tatsächlich auf ein Rotlicht treffen, fühlen uns aber wieder entschuldigt als wir feststellen, dass es auf «unserer Seite» nicht funktioniert.

(CB) Am Surferbeach von Montañita, fühlen wir uns auch als Bergler wohl und bleiben zwei Tage am schönen, langen und sauberen Strand. Weiter der Küste entlang Richtung Norden, in Salango, hat der Schweizer Christian eine Halbinsel gekauft und darauf den idyllischen Campingplatz Islamar mit Cabañas und Restaurant errichtet. Fantastisch ist abends bei Sonnenuntergang und mit einem Bier in der Hand der Blick rüber zur Insel Salango. Christian selbst lebt und arbeitet sechs Monate pro Jahr in der Schweiz und sechs in Ecuador auf Islamar. Bei einem gemütlichen Abend mit viel Cuba-Libre und interessanten Gesprächen erfahren wir viel über das Leben und die Menschen in Ecuador. Für uns bleiben trotzdem viele Fragen nur halb geklärt: warum gibt es kaum Einheimische, welche erfolgreich Cabanas, Hostels oder Campingplätze führen, warum ist Christians Pächter mit einem so tollen Standort nicht in der Lage die sehr tief angesetzten Pachtkosten zu bezahlen? Wollen sie nicht oder können sie nicht – vielleicht ein wenig von Beidem?

Nicht weit, in Puerto Cayo besuchen wir deshalb wieder einen Schweizer. Sämi hat auf seinem Grundstück einen riesigen Garten mit verschiedenen Grünpflanzen, Blumen, Bäumen und Palmen angelegt – mit Cabañas und Campingplatz, den sogenannten Jardin Suizo. Sämi war früher Seefahrer – wir hören gespannt seinen interessanten Erzählungen aus vergangener Zeit zu.

Gerne hätten wir den Fischmarkt von Manta gesehen, doch wir finden keinen geeigneten Übernachtungsplatz und fahren daher weiter nach Montecristi, die Produktionsstadt der bekannten Panamahüte. Sie werden seit jeher in Ecuador hergestellt. Woher kommt denn eigentlich Der Name für diese weltbekannte Kopfbedeckung? Manuel Alfaro fing so um 1830 an diese Hüte von Montecristi der "billige" und der Superfino Panamahutaus nach Panama zu exportieren. Er organisierte die Produktion in sehr effizienter Weise und in grossen Mengen. Panama, schon damals für Welthandel bekannt, verkaufte die Hüte dann weiter in die ganze Welt. 1906 ging ein Foto Theodore Roosevelts um die Welt, es zeigte ihn beim Bau des Panama-Kanals – auf dem Kopf ein klassischer Panama-Sombrero. Der Ruhm und die Bekanntheit des Panamahuts waren nicht mehr aufzuhalten. Noch heute ist die Verarbeitung traditionell und ein wahres Kunsthandwerk. Die für die Herstellung verwendete Pflanze, die Palmata Carludovica, wird in der Provinz Manabi und in den Regenwald Regionen angebaut. Nur die feinen Blätter, die noch nicht aufgegangen sind, werden vorsichtig geöffnet und für 20 Minuten gekocht. Anschliessend hängen sie mehre Tage zum Trocknen in der Sonne. Dabei bilden sich die langen Fasern, die wie Stroh erscheinen. Je dünner die Streifen je hochwertiger die Qualität. Der Superfino Montecristi benötigt bis zu 12 Monate in der Herstellung und kostet im Verkauf mehrere tausend Dollar, während ein Hut mit dickerem Gewebe bereits ab 20 Dollar verkauft wird. Der Qualitätsunterschied ist hier im Bild gut zu sehen – der Superfino soll sogar 100% regendicht sein, wir werden es nicht herausfinden :-)

…und schon bald gibt’s hier neue Geschichten aus Ecuador: es geht nun weiter der Küste entlang, dann durch den Nebelwald, nochmals hinauf in die Anden und dann hinunter in den Amazonas…

Es got öis emmer no guet…

TOP. Der Frosch und der Tukan in Mindo – Bei Sandra & Chalo in Quito – Route Julio Andrade-Sebundoy-Cabano, von den Anden in den Amazonas – Donnerstagsmarkt Guamote – Villcabamba – Route Villcabamba-La Balsa.

63 REISEBERICHT

Ecuador 3/3 - Land der Vielfalt und der Gegensätze.

12/01/16 – 12/02/16

(CB) Wir verlassen die heisse, trockene Küste und fahren ins kühlere, regnerische Mindo. Der kleine Touristenort, auf Höhe der Äquatorlinie, ist umgeben von Nebelwald und bekannt durch seine Vogelvielfalt. Wieder nächtigen wir bei einem Schweizer – auf dem Parkplatz der Hosteria «La Roulotte». Sie liegt etwas ausserhalb und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Palmfrosch in MindoStephan der Besitzer, arbeitet unter der Woche in seiner Bäckerei in Quito. Aber auch sein langjähriger Mitarbeiter Ignacio begrüsst und herzlichst. Kaum angekommen sitzen wir auch schon zusammen in der Küche, essen eine vorzügliche Rösti und trinken Kaffee, während es draussen regnet. Ignacio weiss viel über die einheimische Tierwelt, spontan führt er uns mit Taschenlampe auf eine kleine Nachttour und entdeckt einen süssen Palmfrosch. Am nächsten Morgen scheint sogar die Sonne, innert Kürze wird es dampfend heiss. Auf der Wanderung begleiten uns viele verschiedene Schmetterlinge, doch die hoch angepriesene Vogelvielfalt lässt sich nicht blicken. Eine Stunde später, es regnet wieder, entdecken wir zwei farbenprächtige Tukane auf einem hohen Baum. Klitsche nass und die Schuhe voll mit Schlamm kehren wir zurück. Wie schön ist da eine heisse Dusche und ein Käsefondue mit frisch gebackenem Holzkohlenbrot zum Abendessen! Bei so viel Gastfreundschaft fällt der Abschied schwer.

Auf dem Weg nach Quito hat es ein zweites Midad Del Mundo, Äquatormonument. Wir stehen vor der Schranke des Parkplatzes, ziehen das Eintrittsticket und sehen den Eintrittspreis und die vielen Leute – nein das ist nichts für uns. Rückwärtsgang rein und wieder weg. Doch da kommt schon der Parkwächter stramm in Uniform und weist uns zurecht und droht sogar mit der Polizei, wenn wir den Eintrittspreis nicht bezahlen! Nicht mit uns, nichts wie weg von hier! Bei jedem Polizeiauto das wir sehen, fürchten wir verfolgt zu werden. Da bietet sich die grosse Autowerkstatt Rapi-Frenos perfekt als Zufluchtsort an. Ausserdem braucht Lenny dringend die Bremsen gemacht. Zwar gibt es in Ecuador keine Original-Bremsbeläge für unseren VW Bus, doch die Jungs von Rapi-Frenos können improvisieren. Bremsbeläge für den Hyundai H-100 werden perfekt passend geschliffen und die Original als Ersatz und die hinteren neu belegt. Super Arbeit und das erst noch zum Vorzugspreis und obendrein erhalten wir noch zwei Flaschen Bremsflüssigkeit, hochwertiges Fett und ein cooles Rapi-Frenos-Shirt geschenkt! Danke an Walter uns sein Team.

Wir besuchen in Quito Chalo und Sandra, bei Sandra und Chalo in Quitoauch VW-Bus T3 Syncro Besitzer – einer von vier in Ecuador. Mit ihrem schönen gelben Bus waren sie vor einem Jahr auf Reisen in Ecuador und Peru, und planen demnächst wieder für längere Zeit loszuziehen. Ihre Adresse haben wir von Kaj und Carina, auch VW Bus Reisende aus Deutschland. Wie ihr seht, gibt es VW Bus Verrückte überall auf der Welt und die Gemeinschaft wächst und wächst! Chalo weiss wo wir Ersatzteile für Lenny kriegen, zusammen fahren wir zu Don Astu. Der Chef persönlich findet so gefallen an Lenny und unserer Reise, dass wir wieder ein Vorzugspreis und ein Geschenk obendrauf, eine VW Kette aus Kokosnuss, erhalten. Sandra kocht uns ein feines Essen und zusammen verbringen wir einen lustigen Nachmittag und Abend. Mit Sandras Hilfe knüpfe ich mein erstes Freundschaftsarmband und entdecke so ein neues kreatives Hobby. Wir wünschen euch weiterhin viele schöne Reisebekanntschaften aus der ganzen Welt, ihr zwei seid einfach «chévere» – genial!

Und weil es immer wieder schön ist nach Finca Sommerwind zu Patricia und Hans heimzukehren besuchen wir sie ein drittes Mal. Auch wollen wir unsere Reisefreunde, Barbara und Uwe aus Deutschland hier treffen. Wir verbringen nochmals fünf tolle Tage auf der Fahrt im Grenzgebiet zu Kolumbienauf Sommerwind, mit Lagerfeuer und schönen Gesprächen. Gemeinsam mit unseren Reisefreunden ziehen wir dann weiter in den Oriente, die Regenwälder des Amazonas. Die gewählte Route führt nahe an der Kolumbianischen Grenze vorbei. Der Fluss Rio Pun bildet die natürliche Grenze zwischen den zwei Ländern, noch keine drei Jahre ist es her, dass hier Drogen geschmuggelt worden sind. Heute gilt die Gegend als sicher, wir passieren etliche Militärkontrollen an der Strasse, alles läuft ruhig und problemlos ab. Die Landschaft begeistert uns, Berge mit dichtem Wäldern, wenig besiedelt, einzelne Bauern, und kurvenreiche Strassen. Die Nacht verbringen wir auf dem Grundstück von Guadelupe. Sie bewirtschaftet alleine einen Hof mit einer kleinen Fruchtplantage, Kühen und Kälber und Hühner mit Küken. Ihr Mann und ihre Kinder sind unter der Woche in der Stadt am Arbeiten und in der Schule, am Wochenende kommen sie zurück auf den Hof. Guadelupe ist so herzlich und offeriert uns sogar ihre Dusche und WC zu benutzen. Am nächsten Morgen kaufen wir natürlich Milch und Eier frisch von ihrem Hof.

Mit jedem Meter den wir von den Bergen hinunterfahren wird es wärmer und stickiger. Vorbei am Lago Adrio mit viel Ölförderungs-Industrie erreichen wir am frühen Abend unser Ziel das Naturreservat von Cuyabeno. Wir schwitzen im Sitzen bei 35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit während die einheimischen Volleyball spielen und uns zu einem Spiel einladen! Wir ziehen dem ein kühles Bier vor...! Der Cuyabeno Fluss hat leider so wenig Wasser, dass nicht mal eine Fahrt zur Laguna Grande gewährleistet wird – doch die Tourismusorganisation hindert das nicht uns einen Ausflug für 60 Dollar pro Person anzupreisen. Bestimmt gibt es noch in anderen Ländern wie Bolivien oder Brasilien Möglichkeiten den Amazonas etwas besser zu erkunden.

Auf der Fahrt nach Coca sehen wir viele Kakao Plantagen, leider auch weitere Ölförderung. Im nahen Nationalpark Yasuni wurden grosse neue Ölvorkommen gefunden. Im 2007 hat der amtierende Präsident, Rafael Correa, erstmals der UNO angeboten, bei einer Ausgleichszahlung in Höhe der Hälfte der zu erwartenden Einnahmen – ca. 3,5 Mrd. US-Dollar – das schwarze Gold im Boden zu lassen, zum Schutze von Flora und Fauna, wie offizielles Papier besagt. Bis Mitte 2013 wurde aber nur ein Teil des Betrags als Kompensationszahlung zugesagt, worauf das Parlament 2014 die offizielle Lizenz für Ölbohrungen im Yasuni erteilt hat und diese Rechte grösstenteils über Jahrzehnte den Chinesen vorverkauft hat. Dies obwohl die UNESCO das Gebiet 1989 als Biosphärenreservat erklärt hat und zudem zwei indigene Völker, Kichwa und Huaorani, in selbstgewählter Isolation leben. Die Bohrungen sollen spätestens 2016 beginnen.

Lust auf einen Grillspiess mit lebendigen Maden? Das wird uns in Misahualli angeboten – wir entscheiden uns lieber für Fisch zum Abendessen. Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege wieder, Barbara und Uwe reisen nach Quito und wir nach Baños. Der Ort liegt im oberen Amazonasbecken auf einer Höhe von 1'820 müM, mit angenehmen 25°C das ganze Jahr. Wir gehen wieder mal einen Tag schön wandern und im nahegelegenen Fluss gönnen wir uns ein Naturbad.

Jeden Donnerstag ist im kleinen Bergstädtchen Guamote Markttag – wir haben ihm auch unser Titelbild gewidmet :-). Bauern aus den umliegenden Dörfern kaufen und verkaufen ihre Erzeugnisse wie Früchte und Gemüse, oder auch Tiere. Besonders schön sind dabei die authentischen farbigen Trachten der Frauen. Wir sind die einzigen Touristen und trotzdem fühlen wir uns sehr wohl. Hühnerfüsse gegrillt scheint schmackhaft und beliebt zu sein… – probieren? Nein danke! Unbedingt ein Besuch wert, auch wenn wir in Lateinamerika schon viele bunte Märkte gesehen haben, dieser hat uns besonders gut gefallen!

Incapirca ist die bedeutendste Inka-Stätte von Ecuador und für uns die erste Besuchte. Weitere folgen sicher später in unserem nächsten Reiseland Peru. Doch vorerst gibt es noch einiges zu sehen in Ecuador. So zum Beispiel Cuenca, die drittgrösste Stadt in Ecuador und UNESCO Weltkulturerbe. Uns gefällt’s wir bleiben eine Woche.

Während der Fahrt zum Parque National Podocarpus regnet es schon den ganzen Tag – einer unserer ganz wenigen richtigen Regentage. Auch in der Nacht lässt der Regen kaum nach. Als der Parkangestellte uns verkündet, dass es seit bald einer Woche ohne Unterbruch regnet, nimmt er uns damit alle Illusionen auf baldiges Wanderwetter! Ja und auch am nächsten Morgen keine Veränderung in Sicht! Ich fürchte schon eine abenteuerliche Rückfahrt, am Vortag passierten wir eine Stelle wo der Bach ziemlich wild über die Strasse seinen Weg suchte… Einen Tag später an der gleichen Stelle ist die Strasse ein Flussbett mit grossen Steinen! Aussteigen bei strömenden Regen und die Lage begutachten. Wie weiter? Wieder zurück zum Nachtlager und Hilfe holen oder selber den Weg hoch zu Pferd in Vilcabambaoder besser den Fluss freischaufeln? Mehr dazu sagt das Video “Rutschpartie“! Beim Parkeingang werden inzwischen die Autos aufgehalten und ein Bagger zum Freiräumen wurde auch schon bestellt.

Wer träumt schon nicht davon, trotz Alkoholkonsum und bei voller Gesundheit 120 Jahre alt zu werden und dann eines schnellen natürlichen Todes zu sterben? Vilcabamba ist bekannt für seine angeblich hohe Lebenserwartung. Esoteriker vermuten das Herz der Erde befinde sich hier, wiederum andere sehen Gründe im angenehmen Klima, der gesunden Ernährung und der ständigen Bewegung der Bewohner. Wissenschaftliche Untersuchung haben jedoch ergeben, dass einige Bewohner Schummeln was ihr wirkliches Alter angeht! Wie dem auch sei, das Städtchen selber hat Charme und liegt mitten in schöner grüner hügeliger Umgebung. Für uns das schönste Städtchen in ganz Ecuador.

Nur noch 160 km trennen uns von der Grenze zu Peru. Die Hälfte der Strecke ist eine schlechte Naturpiste. Vom vielen Regen der letzten Tage sind einige Hänge abgerutscht –    Schlamm, Geröll und Wurzeln liegen auf der Strasse. Martin ist ein guter Fahrer und meistert mit Lenny alles bestens. Die Umgebung entschädigt alles, schönste fast unberührte Natur, mit einfachen Häusern und freundlichen Menschen – für uns einer der schönsten Ecken in diesem Land.

Ecuador hat uns alsAusreise Ecuador Ganzes gut gefallen – die Vielfalt dieses kleinen Landes ist einzigartig – Galapagos, Pazifikküste, Anden, Regenwald und Amazonas! Es ist aber auch ein Land der vielen Gegensätze: arm und reich, sauber und dreckig, Sozialismus und neoliberaler Kapitalismus, Schlammpisten und übertriebene Autobahnen oder Chinesismus und Amerikanismus. Irgendwie lieben wir es doch nicht so richtig und doch etwas und sind aus Vielem auch nicht ganz schlau geworden – ja, dieses Ecuador…

In la Balsa einem kleinen Grenzübergang in den Bergen des Südens geht es gemütlich zu und her. Stempel in den Pass, Stempel auf das Autotransitpapier und 15 Minuten später können wir bereits die Brücke zu unserem 27. Reiseland überqueren – Peru wir kommen! Ob da auch alles so einfach geht?

Fotos auf flickr

32 Tage.

2’355 km.

ROUTE. Montecristi-Canoa-Pedernales-Mindo-Quito-Ibarra-Julio Andrade-Segundoy-Cuyabeno-Coca-Misahualli-Baños-Riobamba-Cuenca-Villcabamba-La Balsa.

Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.

Fotos zum Bericht

39 Tage.

1’782 km.

ROUTE. Ibarra-Cuicocha-Otavalo-Cayambe-Oyacachi-Papallacta-Sigchos-Quilotoa-Latacunga-Ambato-Chimborazo-Salinas-Guaranda-Guayaquil-Montañita-Montecristi.

Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.

15 Tage.

0 km.  …im Lenny

ROUTE. Flug Quito-Baltra. Inseln Santa Cruz-Isabela-San Cristobal. Flug San Cristobal-Quito.

Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.