08 REISEBERICHT

Dänemark - Jütland, Wattenmeer, Mön & Kopenhagen.

23/6/13 - 03/7/13

Lenny vs. Strandbuggy, ein eingerüsteter Seefahrerlotse, wenig Verbotsschilder, Bratwürste und mehr(Meer)!

(MS) Ach ja, zur Erklärung: (MS) steht für Martin, wir haben nach gut fussballbayerischem Rotationsprinzip für die nächsten Wochen die Rollen getauscht - ich haue in die Tasten und Claudia (CB) sortiert die Bildchen.

Aber nun zum Journal: Dänemark wir sind da! Bereits unser 7. Reiseland, aber wohl das erste, welches wir so richtig erkunden möchten. Schon am ersten Tag erfahren wir, dass sich die 380 Tageskilometer von Rügen bis an die Grenze in Norddeutschland und die Benzinmehrkosten wohl gelohnt haben… Wir kommen zur Ruhe und geniessen die raue Natur an der Nordsee und die Stille an den eindrücklichen Deichen am Wattenmeer - es scheint hier fürs Erste viel weniger touristisch als noch an der Ostsee zu sein. Hier gibt es sie noch: Parkplätze ohne Gebühren, Städte ohne Einkaufshektik, öffentliche Abfalleimer und Stellplätze ohne Verbotsschilder – und den Dänemark-Sticker für Lenny haben wir auch schon gefunden und geklebt! Wir scheinen im Paradies für Ruhe suchende und Natur liebende Individual-VW-Bus-Reisende gelandet zu sein.

Standesgemäss geniesse ich bereits am ersten Abend mein Tuborg-Öl. Für die nächsten Tage und Wochen haben wir uns vorgenommen, dass nicht der Weg das Ziel ist, sondern jeder Tag das Ziel… ;-) - oder mit anderen Worten “der Weg ist gekränkt immer nur als Ziel bezeichnet zu werden“.

Unser erster Ganztagesdänemarkausflug bringt uns natürlich ans Wattenmeer und auf die Insel Röm. Er zeigt uns die vielfältige Fauna und Flora dieser Gegend. So lassen wir uns im ebenso eintrittsfreien Wattenmeerparkmuseum erklären, dass es im Watt auf 1m² rund 100’000 Schnecken, Würmer, Garnelen usw. haben soll. Für eine ausgedehnte Wattwanderung, da müsste man ja barfuss oder mit Gummistiefeln (welche im Lenny keinen Platz gefunden haben) gehen, ist es uns allerdings mit 17° Lufttemperatur und nordseetypischem Wind doch zu kalt. Da ziehen wir eine 4WD-Fahrt über den mit 4km breitesten, nicht längsten, Sandstrand von Europa vor. Lenny konkurriert sich mit den Strandbuggies und wir kochen zum Mittagessen eine heisse Suppe am Strand. Zum anderen bewundern wir die lieblichen kleinen Läden, die reetgedeckten zinnroten Backsteinhäuser und die detailverliebten Cafés in der Kleinstadt Ribe.

Weiter geht’s in Richtung Norden - auch an unserem 25. Reisetag. Im Bernsteinmuseum in Oksböl erfahren wir mehr über die Entstehung, den Handel und die Verarbeitung des aus Harz in 20 Mio. und mehr Jahren entstandenen Halbedelsteins. Nun zieht es mich aber magisch zum Leuchtturm ans westliche Ende von Dänemark in Blavand - sie haben mich schon immer fasziniert, die blinkenden Lotsen der Seefahrer. Doch welch Pech, er ist zwecks Restaurierung eingerüstet, doch es bleibt uns wenigstens die märchenhafte Heidelandschaft mit Ihren verträumten Häusern in den Dünen und um die hat es sich ebenso gelohnt!

Angesichts des anhaltend sehr mittelmässigen Wetters steht heute Angeln auf dem Programm. In Hvide Sande am Hafen informiere ich mich über geeignete Angelplätze und wir finden denn auch einen geeigneten Platz am Flüsschen Vona kurz vor Ringköbing, wo wir auch unser Nachtlager aufschlagen. Nur noch dies: zum Nachtessen gibt’s Bratwürste…

Angesichts des nun noch mittelmässigeren Wetters - inzwischen regnet es und ist immer noch windig kalt - geben wir Lenny die Chance wieder mal etwas mehr Benzin zu verbrennen und queren Dänemark in zwei Tagen Richtung Halbinsel Mön. Unterwegs, am Hafen von Kerteminde, kommen wir doch noch zu unserem feinen Fischessen, aber leider nicht selbst gefangen… Spektakulär ist die Fahrt über die 18 km lange Beltbrücke von Fünen nach Seeland. Sie wurde 1998 eröffnet, die Bauzeit betrug 66’000 Mannjahre und der höchste Punkt ist mit 254 müM auch gleich der höchste Punkt ganz Dänemarks. Jedes der beiden Hauptkabel, welche die Brücke tragen, wurde mit 18’648 individuellen Stahldrähten mit insgesamt 110’500 Kilometer Länge gefertigt - unglaublich! Sie ist weltweit die drittlängste Hängebrücke ihrer Art. www.storebaelt.dk

Wie schön nun auf der Insel Mön, ca. 100 km südlich von Kopenhagen, wieder Mal mildes, fast windstilles Wetter zu erleben und die Zeit mit Wanderungen zu den im Abendlicht schimmernden Kreidefelsen am Strand nutzen zu können - wir geniessen es. Rehkitze, Fasane, viele Vögel und Hasen begleiten uns bis in die Nacht hinein - das ist das Schöne an den Übernachtungen mitten in freier Natur.

Unsere Dänemark-Tour schliessen wir mit einem Ausflug in die Hauptstadt ab. Mit frisch gewaschener Wäsche, gut geduscht, nochmals einigermassen günstig eingekauft und voll getankt, fahren wir Morgen gen Schweden…

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