Argentinien
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(BS) Am Paso Jama erreichen wir eine unscheinbare Zollstation, aber eine zügige Abfertigung. An der Tankstelle geht’s dann länger, dies weil das System unsere Kreditkarten nicht kennt. Zum Glück erklärt sich ein Passant bereit, Martin ein paar Chilenische in Argentinische Pesos zu tauschen.
Eine riesige, weite Landschaft ohne Zivilisation empfängt uns auf den nächsten ca. 50 km. Dann wird’s gebirgig und wir haben einen Pass zu überwinden. Die Strasse führt in eine fantastische Schlucht, die Cuesta De Lipan, hinunter, welche zum Weltkulturerbe gehört. Die Farbschattierungen werden immer intensiver, bis sie beim Städtchen Purmamarca, einer alten Inkasiedlung, ihren Höhepunkt erreichen. Nicht von ungefähr der Name des Hausbergs “Cerro De Los Siete Colores“, Berg Der Sieben Farben! Die verschiedenen Colorierungen entstehen durch die hohe Konzentration von unterschiedlichen Mineralien im Gestein. Martin kennt den Ort von seiner Reise mit Claudia und weiss, dass man eine Rundtour um die Hügel fahren kann. Ich steige mit anderen Touris a
uf einen Aussichtspunkt und lass mich von Martin von unten knipsen. Dann fahren wir zum Campingplatz und richten uns ein. Eine Dusche nach drei Tagen, ein Bummel auf dem grossen bunten Markt und der Versuch am Automaten Geld zu kriegen. Aber sie streiken alle und Martin ist froh hat er immer “ein paar“ Dollar Bares dabei und kann so auf der Strasse wechseln. Somit ist auch der Restaurantbesuch gesichert. Ich esse zum ersten Mal Lama und finde es sehr gut. Am nächsten Tag geht’s durch die Schlucht zurück. Kurz nach dem Passübergang nimmt Martin eine Abzweigung und wir fahren die Ruta RP78, was bedeutet: ungewisse Strassenverhältnisse, zwei Tage Abenteuer, spannende und schöne Landschaft – abseits fast jeglicher Zivilisation. Ganz selten sehen wir mal eine Lehmhütte und einen Hund, der von Leben zeugt. Auf der ganzen Strecke begegnet uns kein einziges Fahrzeug und die dutzenden Flussdurchquerungen lassen bei mir die Frage aufkommen, ob wir da irgendeinmal wieder aus diesem Niemandsland rauskommen. Mehrere Stossgebete und Klammern an meinem Sitz über die immer ruppiger werdenden Gräben und Hindernisse. Als das Tal breiter wird begegnen wir vielen Lama-
San Antonio De Los Cobres, am Fusse des Paso Abra De Acay, ist die kleine Minenstadt, in welcher sich Martin vor 20 Jahren auf seiner Fahrradreise einen Splitter aus dem Auge operieren lassen musste. Sie bietet uns Einkaufs-
eben auf 5000 müM war. Als Beweis das Foto mit dem GPS. Wir haben übrigens Traumwetter und Aussicht vom Feinsten. Die andere Seite ins Tal runter ist ziemlich spektakulär, die Strasse zum Teil eng und abschüssig. Sie ist aber an den heiklen Stellen geflickt und gut zu befahren. Die Reparaturen sind noch im Gang und wir danken es den Bauarbeitern. Dieser Pass ist nicht nur für Martin sondern auch für mich ein ganz spezielles Erlebnis und wir kommen gut im Talkessel an. Jetzt kommen noch einige heikle Flussdurchfahrten, die dank der guten Bodenfreiheit knapp machbar sind. Dann folgt das sehr reizvolles Tal entlang dem Rio Calchaqui und seinem wunderschönen grünen Flussbett. Am Ausgang begegnen wir drei Bikern mit Sack und Pack die wie damals Martin unterwegs sind. Das gibt einen tollen Austausch und ein Schwelgen in Erinnerungen. Kurz vor 18 Uhr erreichen wir den Campingplatz in Cachi. Der anschliessende Bummel mit Abendessen beschert uns das typisch lokale Ziegenfleisch Gericht – angeblich das beste der Welt.
Wir fahren nach Salta, von wo aus ich das südliche Amerika wieder über den Luftweg verlasse und Martin alleine weiterreisen wird.
(MS) Erstmal vielen Dank “a mis Mami“ für die tolle Berichterstattung der letzten Wochen. Nachdem wir uns verabschiedet haben, haue ich wieder in die Tasten und frage mich wo’s nun lang geht. Claudia kommt ja erst Ende April wieder zurück… So kommt mir das E-
Der Pass ist mit das landschaftlich Schönste was wir beide in Südamerika erleben durften. Ich lege mich für einmal fest – der schönste Andenpass überhaupt! Wir geniessen die engen Canyons durch Flusstäler, dann wieder die endlose Weite in malerischen Pastelltönen, das schönste Wohnzimmer an der Laguna Brava und den Fensterblick mit den bezaubernden Flamingos. Seht selbst hier in der Bildgalerie!
TOP. Paso De Jama – Cuesta De Lipan – Cerro Siete Colores Purmamarca – Paso Abra Del Acay – Cafayate – Paso Pircas Negras mit Laguna Brava.
18/02/18 – 03/03/18
14 Tage.
1’862 km.
ROUTE. Paso Jama–Susques–Purmamarca–Aguas Blanca–El Palomar–San Antonio De Los Cobres–Cachi–Salta–Cafayate–Chilecito–Villa Union–Paso Pircas Negras.
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
(CB) Argentinien -
Die erste Nacht stehen wir direkt unter dem imposanten 21 Meter hohen Viadukt Polvorilla. Der Bau der Eisenbahnstrecke “Tren A Las Nubes“, der Zug in die Wolken, begann im Jahre 1922 und dauerte 27 Jahre. Eine Meisterleistung, denn die Strecke misst 780 Kilometer, führt von Salta über die Anden nach Antofagasta an die Küste von Chile. Um die 3000 Höhenmeter zu überwinden, wurden 29 Brücken, 21 Tunnels und 13 Viadukte gebaut. Ich wage da einen Vergleich mit der Jungfraubahn in der Schweiz, die eine Länge von 9,3 km aufweist, 1400 Höhenmeter überwindet und nach 16 Jahren Bauzeit im Jahre 1912 eingeweiht wurde. Die Strecke des “Tren A Las Nubes“ wurde für den Transport von Salpeter, der zur Herstellung von Düngemittel, Farbstoffen und Sprengstoffen benötigt wird, gebaut. Heute ist sie eine Touristenattraktion und fährt noch von Salta bis zum Viadukt Polvorilla.
Weiter geht es auf der historischen Ruta 40 nach Susques. Bestimmt hast du auch schon von DER Strasse in Argentinien gehört. Sie ist so legendär wie die Route 66 in Amerika. Die Ruta Nacional 40, kurz die 40 oder die “Cuarenta“ genannt, ist mit 5’301 km die längste Fernstrasse der Welt und noch heute sind davon 2’300 km Schotterstrasse. Sie beginnt im Süden von Argentinien und endet im Norden an der Grenze zu Bolivien. Dabei steigt sie von Meereshöhe zwischenzeitlich bis auf 3’442 müM, führt über 236 Brücken, kreuzt 18 Flüsse, kommt an 20 Naturreservaten vorbei, durchquert 60 Orte und Städte. In Europa wäre das eine Stecke von Portugal bis zum Ural, jedoch ohne Grenzkontrollen, ohne Sprachgewirr und ohne eine einzige Ampel weit und breit! Die ganze “Cuarenta“ zu fahren wäre eine Reise für sich. Auf unserem Weg nach Feuerland und wieder zurück werden wir sie bestimmt noch einige Male kreuzen und befahren.
Die Provinz Jujuy begeistert uns durch ihre farbigen Berge, sei es der Hügel der 7 Farben in Purmamarca, der Berg der 14 Farben Hornocal oder schlicht das ganze Tal auch “Quebrada De Humahuaca“ genannt, zieht uns in seinen Bann. Nicht zu Unrecht wurden die als Pfeile gezeichneten Felsformationen zum UNESCO-
In Salta stehen wir wie die meisten Reisenden beim Municipal Xamena Schwimmbad. Es ist später Nachmittag als wir auf den Platz fahren, sofort fühlen wir uns willkommen. Wie ein grosses argentinisches Familienfest, Jung und Alt, Familien und Senioren zelebrieren die Campingkultur in Wohnwagen, Wohnmobilen und Zelten. Lange ist es her, dass wir unter so vielen Gleichgesinnten waren. Im Stadtzentrum fallen uns die vielen Sportgeschäfte in der Fussgängerzone auf. Sind die Argentinier so sportlich? Rund um den Hauptplatz reihen sich Gartenwirtschaften und die Leute sitzen draussen. Das Wetter ist perfekt und nach einer kleinen Rundtour sitzen auch wir bei einem kühlen dunklen Bier. Die Argentinier scheinen Eis zu lieben, denn die Schlange vor der Eisdiele nimmt auch nach einer Stunde nicht ab. Selbst einige Tage später bereue ich es noch, mich nicht auch geduldig in die Reihe gestellt zu haben! Warst du schon einmal in einem Land wo im Restaurant der Wein gleich viel kostet wie Mineralwasser? Genau das haben wir in Salta erlebt und genossen – Lieblingsfarbe Rot!
Quebrada De Las Conchas, Schlucht der Muscheln, Garganta Del Diabolo, Teufelsrachen oder Anfiteatro, was gigantisch in den Ohren klingt ist es auch in unseren Augen, wieder in der Farbe Rot. Die Kameras laufen heiss, dabei wollen wir doch nach Cafayate, um da ein Wiedersehen mit unseren Reisefreunden Edda und Helmut zu feiern – das tun wir dann auch… Lustige Tage nehmen ihren Lauf, ein paar Gin Tonic, ein paar Flaschen Wein und gutes Essen tragen ihr Übriges dazu bei. Cafayate ist eine der vielen Weinregionen in Argentinien, bekannt vorallem für schönen Weissen und es gibt hier sogar ein Wein-
Solltet ihr jemals im kleinen Dörfchen Cachi sein, kommt hier der ultimative Tipp von Martin bzw. Helmut. Zur Mittagszeit gibt es im Restaurant an der Ecke des Hauptplatzes, das leckerste Cabrito-
Das erlebt man wohl auch nur in Argentinien! Noch mit vollem Magen bestaunen wir auf dem kurzen Fussweg, an der Recta Del Tin Tin, einer endlosen Geraden, die hohen, mehrarmigen Kakteen. Auf dem Parkplatz entsteht spontan ein Gespräch mit einem argentinischen Paar. Sie verbringen einige Tage Urlaub in dieser Gegend. Bevor sie sich verabschieden, drücken sie uns ihre Adresse in die Hand, sie wohnen an der Atlantikküste bei Buenos Aires. Sie würden sich sehr freuen, wenn wir sie besuchen kommen, sie laden zum Asado, also zum Grillen ein, was sonst?! Die Argentinier sagen von sich, sie treffen sich zum Asado oder zum Mate Tee. Man muss sie einfach mögen.
Während ich einen kleinen Stein, zwecks schöner gepflegter Füsse in meine Hosentasche stecke, fährt Lenny mit seinen Reifen über den rauen Bimsstein! Es holpert und scheppert im Bus und zum Glück führt die Strecke nur kurze Zeit über Stein, dann folgt wieder festgefahrener Sand mit harter Wellblechstruktur und zum Schluss verfluchen wir die tiefen Sandverwehungen. Die Reisefreunde Marion & Bernd haben uns diese abgelegene Strecke im Gebiet des “Campo Piedra Pomez“ empfohlen. Sie mögen es wie wir zwischendurch die vielbefahrenen Reiserouten zu verlassen um über raue Pisten zu fahren und etwas Einzigartiges zu Erleben. Kein Mensch weit und breit, kein Auto das entgegenkommt, kein Handy Empfang, dafür viel Stille, Weite und tolle Landschaft. Klingt gut und fühlt sich auch gut an. Bis der Sand tiefer und tiefer wird und wir schlussendlich feststecken. Martin schaltet den 4x4 zu, doch die Räder drehen im Sand durch. Um die Situation genauer zu begutachten steigen wir aus, und sind doch eher beunruhigt über das was wir sehen. Schaufel runter und buddeln bis das Chassis und die Räder frei von Sand sind. Auch ein nächster Versuch misslingt, wir stecken nochmals tiefer fest. Wieder buddeln wir den Sand weg, bis die Arme sich schwer anfühlen. Der kalte Wind pfeift uns um die Ohren, die Sonne brennt und die Höhe macht sich durch schnelles Atmen bemerkbar. Diesmal werden die Sandbleche vor die Räder platziert, der Luftdruck der Reifen bis auf 1,5 bar verringert und so gelingt es uns denn auch wegzukommen. Die Freude währt nicht lange, die angespannte Stimmung ist schneller als gewünscht zurück. Vor uns liegen weitere Sandverwehungen. Unsere Augen sind starr fixiert auf die Piste vor uns, die Schönheit der Landschaft nehmen wir kaum mehr wahr. Durch Martins geschickte Fahrtechnik kommen wir ohne erneutes Sandschaufeln weiter. Müde aber zufrieden stehen wir an einem kleinen Bach und geniessen die Nachtruhe. Doch auch der nächste Tag beschert uns neue Herausforderungen. Statt Sand ist es ein Flussbett. Unzählige Male überqueren wir das Gewässer, welches nach Fiambala fliesst, teilweise ist die «Strasse» das Flussbett. Wäre da nur ein wenig mehr Wasser, würden wir nicht weiterkommen. Es dauert Stunden bis wir endlich in der Flussoase Fiambala ankommen. Bei einem kühlen Bier sind wir uns einig, das war ein tolles Erlebnis, landschaftlich traumhaft, aber für Lenny ziemlich grenzwertig.
Wenige Kilometer ausserhalb von Fiambala gibt es natürliche heisse Quellen. Das heisse Wasser wird über verschiedene Becken abgekühlt. Auf dem Parkplatz der Therme ist Camping erlaubt und da treffen wir auf Sonja und Karlheinz aus der Schweiz. Einzigartig ihr Reisefahrzeug, ein Pinzgauer mit einer Sanitätskabine des Schweizer Militärs! Wir freuen uns über die unerwartete Gesellschaft. Das mag ich so am Reisen, jeder Tag bringt neue Überraschungen, du weisst nicht was hinter der nächsten Strassenkurve ist, weisst nicht wie dein Nachtlager ausschaut, welchen Leuten du unerwartet begegnest.
In Argentinien ist es schwieriger, als in anderen Ländern, Geld am Bankautomat zu ziehen. Es sind nur Fr. 140.-
Der 4’726 Meter hohe Paso San Francisco ist wegen Schnee nicht für lange Zeit im Jahr geöffnet, doch nach einem Kontrollanruf bei seinen Kollegen versichert uns der Polizist auf dem Posten in Fiambala, dass er offen ist und wir entscheiden uns deshalb spontan wieder nach Chile zu reisen. Diesmal ist die Strasse auf der Argentinischen Seite geteert und auf der Chilenischen Seite wird sie zu einer guten Naturstrasse. Eine geniale Passfahrt durch beeindruckende Landschaft, sowohl auf der Ost-
TOP. Polvorilla Viadukt – Purmamarca, Hügel der 7 Farben – Hornocal, Berg der 14 Farben – Humahuaca Tal – Salta – Quebrada De Las Conchas – Cafayate und die Weinregion – Cabrito-
18/09/16 – 09/10/16
(MS) Als wir uns das letzte Mal hier am “Fin Del Mundo“, vor fast 20 Jahren, die Ehre gaben, ist man noch stolz auf dem hohen Pferd gesessen, keiner hat die Existenzberechtigung der Poblation am südlichen Ende von Feuerland in Frage gestellt. «Nein, VW nehmen wir in unserer Werkstätte keine an!», bekamen wir damals hochnäsig zu hören -e überhaupt jemanden zu finden, der sich dazu erniedrigen liess an unserem Lenny das Getriebeöl zu wechseln. «Also gut, aber das kostet hier einiges mehr als in Chile oder im Norden des Landes, wir sind hier in der südlichsten Stadt der Welt und ich will nicht mit Euch über den Preis diskutieren», das war der Originalton! Gut zwei Jahrzehnte später wirbt man an gleicher Stelle mit Schildern wie “Reperamos Todas Las Marcas“ oder man geht längst wieder irgendwo im Norden des Landes einer Beschäftigung nach, dort von wo man Ende des letzten Jahrtausends hergekommen ist, als es so richtig losging mit dem Boom und dem Wetteifern ums “Fin Del Mundo“. Vergessen sind auch die Tage wo man im «Möchtegernfeinschmeckerlokal» einen Tisch reservieren musste,
am plakativen Panamericana-
Die verlassenen Fabrikgebäude entlang der kaum noch befahrenen Ruta 3, in welchen damals für die mit dem angefressenen Apfel und Ihresgleichen Elektronik produziert wurde, sind Zeugen der sozialistisch peronistischen Zeit, der staatlichen Arbeitsplatzförderung und der auferlegten Importbeschränkungen. Die Dreamliner, die Costas und die Hurtigruten laufen längst auf der anderen, noch südlicheren, Seite des Beaglekanals im heutigen Grosshafen von Puerto Williams in Chile ein.
Wir sind seltene Gäste in Ushuaia, doch wir wollten unbedingt zurückkommen, hierhin in die ehemals südlichste Stadt der Welt, hier wo wir 2017 nach 929 Tagen und 69'737 km Fahrt seit Alaska, wie viele andere Overlander auf das südliche Ende der Panamericana angestossen hatten…
Landschaftlich hat es uns hier schon damals sehr gut gefallen. Etwas Wildes hat die Gegend immer gehabt und nun kriegt man sie wieder zurück, die raue Natur und kann sich wieder der ehrlichen Werte besinnen. Die Gierigen, das Geld und der Tourismus sind weg, haben eine noch südlichere Strasse erfunden und eine noch verlassenere, rauere und wildere Gegend zu Ruhm und Unehre verholfen. Ushuaia, im Januar 2035.
Nein, jetzt bitte nicht die Kommentare wie, «warum reist ihr überhaupt noch» oder «was habt ihr denn von so einem touristischen Ort erwartet», nein, wir haben auch nichts Anderes erwartet und eigentlich hat es uns in Ushuaia, trotz Kritik am übertriebenem Tourismus und im gesamten Süden sehr gut gefallen, wir haben uns in Feuerland verliebt – wem das nicht reicht, TIERRA DEL FUEGO TE AMO!
Ausserdem durften wir zusammen mit Mischa, einem deutschen Reisefreund, ein paar eiskalte aber umso faszinierendere Tage am Perito Moreno Gletscher – was für ein Schauspiel dieser kalbernde Koloss – erleben und dann erst noch bei Traumwetter unsere Mountainline im viaje.ch-
Um nun endgültig noch etwas mehr Reiseerlebtes zum Guten zu geben, kann ich Euch auch noch erzählen – und nun bin ich endgültig wieder in der Gegenwart und im Jahre 2017 – dass wir noch von den superlustigen und lieben Ania und Tomi in El Calafate ins Leckeressenhaus eingeladen wurden und einen tollen Abend hatten, angeblich, so wird’s von anderen erzählt, endlich die seit langer Zeit Parallelreisenden Hilu und Sigo in ihrem Pummel getroffen und unter den Tisch geso…, nein sagt man nicht, mit ihnen bei einem Glas Wein gesessen und fröhlich über unser Reiseerlebtes geplappert haben, zum guten Glück doch noch den wunderschönen Bös «Cheverito» mit seinen fast so schönen Racern Alex und Chrigu an der Magellanstrasse gekreuzt haben, von den Akkord-
TOP. Perito Moreno Gletscher – Mountainline des Cerro Torre und Fitz Roy – Schafscheren auf Feuerland – Königspinguin am Beaglekanal – S 54 58.550 – Estancia Harberton – Ushuaia “Fin Del Mundo“.
01/01/17 – 06/02/17
(MS) Ok, die Welt ist ein Dorf, man trifft sich immer zweimal… Inzwischen nach fast vier Jahren Reise wissen wir schon, dass man die Langzeitreisenden plötzlich irgendwo, sogar auf einem anderen Kontinent, wieder trifft. So geschehen mit Marion und Bernd aus Hamburg, die wir damals im Herbst 2013 in Helsinki auf dem Camping kennenlernen durften und dann im Sommer 16 in La Paz freudig wieder trafen. Oder die Kanadier Janice und Gregor, die wir aus Cusco, Peru kannten. Unsere beiden VW-
Nun sind wir hier, in El Chalten, einem Bergsteigermagnet, erst in den späten Achtzigern dank dem Tourismus lebenswert geworden und aufgebaut. Wir bereiten uns mit einigen Tageswanderungen und auch Mehrtageswanderungen gut auf unsere Unternehmung mit Expeditionscharakter vor. Im hiesigen Sportgeschäft können wir mit Mietmaterial unsere Ausrüstung ergänzen, die Radler brauchen da so einiges und wir
vor allem ein sturm-
hiteout! Wir entscheiden uns für den Rückzug auf gleichem Weg – zu gefährlich wäre die versuchte Umrundung und weitere zwei bis drei Tage auf dem Gletscher. Der Schnee und der Wind können hier auf dem Patagonischen Eis eine solche Tour innert Kürze zum verhängnisvollen Überlebenskampf machen. Hat der Wind mal einen kleinen Riss ins Zelt gefegt, geht’s schnell und man ist nicht nur sein ganzes Material und seinen Schutz los…
Der Abstieg bzw der Rückzug ist zwar orientierungsmässig dank GPS und der Routenkenntnis vom Vortag möglich, aber nicht minder schwierig. Der Schnee hat viele Spalten bereits unsichtbar gemacht. Immer wieder stürzen wir hinein, Claudia erwischt es leider am Meisten. Dabei kommen wir mit dem Schrecken und einem angeschlagenen Schienbein davon. In der idealen Gruppengrösse von Vier, hängt man da gut gesichert am Seil der Kollegen. Mal vom Gletscher abgestiegen machen uns dann auch noch die Mixed-
Wir bleiben noch eine ganze Woche in El Chalten, erholen uns von den Strapazen, geniessen die Gesellschaft der Radler und lassen es uns gut gehen. Genau da sitzen noch zwei mehr am Tisch… Ania und Radko, die beiden supersympathischen, gutkuchenbackenden und zurzeitmitnikiundphilipreisenden Weltradler aus Deutschland.
Und meine letzte Geschichte handelt wie auch sonst, nochmals von den Bergen… Kommt doch an Ostern, Claudia mit einem kleinen Geschenk vom Dorfbummel zurück und bringt mir einen Aufkleber mit dieser unverkennbaren Bergkette mit. Jetzt haben die Chaltenesen tatsächlich unseren viaje.ch- kreiert habe, nahm ich als Vorlage die Bergkette von Cerro Torre und Fitz Roy, eines der Wahrzeichen Patagoniens und Claudia’s grosser Reisetraum. Weil ich kein Bild als CI wollte, habe ich einfach die Horizontlinie nachgezeichnet… Jetzt sind wir hier und können «unsere» Kopfzeile am Kiosk kaufen :-
Nach fast einem Monat in El Chalten zieht es uns wieder weiter, wir verabschieden uns und fahren auf der Ruta 40 weiter Richtung Norden, über Baja Caracoles und den landschaftlich abwechslungsreichen Paso Roballos wieder nach Chile auf die Carretera Austral.
TOP. Die Berge um Cerro Torre & Fitz Roy – El Chalten – Wiedersehen mit Niki & Philip – Bergtour Campo Hielo Sur – viaje.ch-
20/03/17 –17/04/17
(MS) Nachdem wir ein zweites Mal von Reisekollegen vom landschaftlich interessanten Chubut-
Weiter über den Paso Del Sapo, auf gut Deutsch “Froschpass“, reisen wir zurück nach Esquel und durch den Nationalpark Los Alerces, welcher im Sommer ein stark frequentiertes lokales Reiseziel und ein Touristenmagnet ist. Wir sind ziemlich enttäuscht, sehen zwar die schöne fast schon “schweizerische“ Wald-
Umso mehr freuen wir uns über das Wiedersehen mit den argentinischen Lebenskünstlern und Reisefreunden Celeste und Curti, die wir damals 2015 in den Chiapas von Südmexiko kennenlernen durften. Sie haben sich mittlerweile in El Bolson niedergelassen und verkaufen am bekanntesten argentinischen Handwerkermarkt ihren tollen selbstgemachten Schmuck. Lenny, unser fahrendes Schlaf-
Wieder auf den Spuren der beiden Gangster finden wir die Ponderosa – da war doch was oder, ach nein, das war ja bei Bonanza?! Und von Butch und The Kid weiterhin keine Spur, hier zwar ein Fahndungsfoto aus vergangenen Zeiten und da die Chubut-
Damals im nordamerikanischen Montana waren schon alle Spuren beseitigt, im südbolivianischen San Vincente versuchte uns ein marketingverwirrter Indio in die Irre zu führen, wurde aber mittels DNA der exhumierten Gebeine überführt und nun hier in Cholila finden wir endlich die letzten überlieferten Spuren des “Wilden Haufens“. Die Farm von Butch Cassidy und The Sundance Kid! …und hier bei Wiki gibt’s die “ganze“ Geschichte von den Beiden.
Weiter immer nordwärts, hat dann das argentinische Seengebiet doch noch sein Gutes, lernen wir doch die schöne Lola, auch ein VW-
Nach einem kurzen Abstecher über den Mamuil Mamal Pass nach Villarica in Chile, den Bericht gibt’s dann unter “Chile“, verzücken uns bei der Wiedereinreise am Paso Icalma die einzigartigen Araukarienwälder in ihren schönsten Herbstfarben, der spiegelglatte Aluminé-
Weiter in ein einsames Tal, wo ein verlassenes Thermalbad ganz in der Nähe der “Alive“-
TOP. Chubut-
23/04/17 – 01/05/17 & 04/05/17 – 10/05/17
(MS) Wow, ist das aber ein sensationslüsterner Titel – doch das darf an dieser Stelle auch mal sein und ist durchaus gerechtfertigt.
Aber nun der Reihe nach… Zuerst haben wir uns gefreut dem höchsten Berg der beiden Amerikas unsere Ehre zu erweisen, nein natürlich nur von unten, einfach mal hoch schauen – unten heisst da aber immerhin vom Aussichtspunkt auf 3’000 müM! Der Aconcagua ist wenn es nach mir geht sicherlich nicht der schönste und auch nicht der spektakulärste, aber einfach der höchste Berg des amerikanischen Doppelkontinents. Und genau das beeindruckt mich dann halt trotzdem – einfach da zu stehen und zu wissen, dass dieser Riese 6’962 Meter hoch ist und dass unser Freund Stefan da oben erst vor kurzem einen Versuch gemacht hat.
Nun aber zu den Hütern des Gesetzes. Nein, der auf unserem Titelbild ist so viel wir wissen kein korrupter, Gonzalo ist ein ganz lieber, hat uns auf dem Campo bei einem Bauern besucht, wurde draussen fast von den Mücken aufgefressen und ist dann just zu uns in den Bus gesessen. Sofort haben seine Kollegen auf der Polizeistation jedes Detail unseres fahrenden Gefährts und unserer viaje per WhatsApp vernommen und dabei ist auch dieses Selfie entstanden…
Vor all den anderen im Nordosten Argentiniens, genauer gesagt in der Provinz Entre Rios noch genauer entlang der Strasse Nr. 14 hat man uns seit langer Zeit immer wieder gewarnt. Das seien die korruptesten Polizisten der Welt, gaben sogar die Argentinier selbst zu Protokoll. Er hätte auf Familienurlaub da auch eine Busse zahlen müssen, versichert uns ein chilenischer Freund und Polizist. Die Liste wäre lang, die Delikte an den Haaren herbeigezogen und erfunden. Kein Pannendreieck, kein zweites Pannendreieck, kein drittes Pannendreieck, der fehlende Leichensack um allfällige Verkehrstote zu verpacken, der zu grosse Fahrradträger, kein Feuerlöscher, hat man einen dann fehlt der zweite Feuerlöscher, die Anhängerkupplung, weiss-nun nehme ich ein Notizbuch hervor und notiere mir, so dass es jeder gut sehen kann, die Namen der beiden Uniformierten. Die Herren Santa Cruz und Anghilante H von der Polizeistation Victoria schreibe ich mir auf. Das hat eigentlich meist geholfen und tut es auch jetzt… Er fragt zwar noch was ich damit wolle, ist aber sichtlich verunsichert, gibt die Ausweiskopien seinem Kollegen weiter und der lässt uns nach einem kurzen Smalltalk fahren. Gut, dass es wohl mittlerweile ein paar Etagen höher, Beamte gibt, die gegen die Korruption vorgehen würden und man sie durch die bewusste Personifizierung quasi enttarnt und verunsichern kann. Doch damit nicht genug… Zwei Dörfer weiter, schon beim Eindunkeln irgendwo auf dem Land einen Schlafplatz suchend,
werden wir von einer Patrouille mit Blaulicht gestellt. Jetzt sind wir aber verunsichert…, doch sie meinen nur: „no hay problema“ und sie würden uns einen schönen Übernachtungsplatz direkt hinter dem Polizeigebäude auf der Wiese anbieten! So kommt es, dass wir von der Polizei eskortiert zu unserem Stellplatz bei der Polizei von Nogoya fahren, den wohl sichersten Schlafplatz der Reise finden, um eine sensationslüsterne Geschichte reicher sind und die Gesetzeshüter der Provinz Entre Rios auch nicht mehr vergessen werden.
Gut sind wir vorwärts gekommen, wir sollten unsere Flüge in die Heimat noch erwischen und haben, wen wundert’s, nebenbei mit 550km noch einen Tagedistanzstreckenrekord aufgestellt.
TOP. Höchster Berg Amerikas – Puente Del Inca – Streckenrekord – Polizeieskorte in Entre Rios.
14/06/17 – 16/06/17
(MS) Ja, das mit dem “Mind Change“ ist bei Claudia und mir schon fast zum allabendlichen Running Gag geworden… Ich erklärs Euch kurz: als wir mal wieder eines Abends noch weiter nördlich in Ecuador am Lagerfeuer einen Stuhlkreis bildeten, so nennen wir unter Reisenden das nette Zusammensitzen, eben auf Stühlen einen Kreis bildend, hat mich eine fast ;-
er lichtverschmutzt und auch sicherer. Und zu guter Letzt sieht man allenfalls auch noch ein paar vorbeifliegende Vögel oder andere Tiere und geniesst die Natur.
So war es auch wieder in ganz Uruguay und auch hier im Norden Argentiniens. Sie hatte schon recht, es ist hier deutlich schwieriger, aber fängt man rechtzeitig an die Nebenstrassen zu checken, findet man immer wieder einen schönen Platz – wie hier mitten in einer Waldplantage in Nordargentinien oder am Rande eine Mateplantage, siehe Bild unten. So sag ich dann abends beim Sundowner wieder: „hmm, immer noch keinen “Mind Change“ gemacht?!“
TOP. #homeiswhereyouparkit – #wedontstayatgasstations – #nomindchange.
06/01/18
1 Tag.
598 km.
ROUTE. Salto Grande–Chajari–Alvear–Santo Tome–Posadas.
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
3 Tage.
1’428 km.
ROUTE. Paso Libertadores–Mendoza–San Luis–Rosario–Victoria–Fray Bentos.
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
21 Tage.
2’206 km.
ROUTE. Paso Sico-
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
37 Tage.
2’464 km.
ROUTE. Cerro Castillo–El Calafate–El Chalten–Tres Lagos–Rio Gallegos–Cerro Sombrero–Rio Grande–Tolhuin–Estancia Moat–Ushuaia–Rio Grande–Rio Bellavista.
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
29 Tage.
1’071 km.
ROUTE. Cerro Castillo-
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.
16 Tage.
2’651 km.
ROUTE. Futaleufu–Gualjaina–Paso Del Sapo–Tecka–Esquel–El Bolson–Bariloche–San Martin De Los Andes–Paso Mamuil Malal–Icalma–Caviahue–Chos Malal–Las Lenas–Paso Pehuenche.
Hier alle Fotos zum Bericht und die gesamte Reisekarte.